Bruno Weibel
Bruno Weibel ist 1978 geboren und in Urdorf aufgewachsen. Er ist gelernter Elektroniker, international erfolgreicher Rennfahrer (dreifacher Europameister der FIA Formel Junior) und seit 2009 Inhaber von Schaffner Racing.
Schon als kleiner Junge war Bruno autobegeistert. Zahlreiche Zeichnungen aus der Schulzeit belegen dies. Beliebtestes Sujet: Rennfahrer und ihre Rennwagen. Bruno's Vater jedoch rät von einer Lehre als Automechaniker ab. So entscheidet sich Bruno für eine Elektroniker-Ausbildung bei der Firma Tettex, die Hochspannungsmessgeräte herstellt.
Mit noch nicht mal zwanzig Jahren verliert er kurz hintereinander beide Elternteile. Um die Freude am Leben wiederzufinden kauft er sich einen Lotus Elise und kommt so mit Bruno Schaffner in Kontakt, dem zur selben Zeit ebenfalls ein schwerer Schicksalsschlag widerfahren war: sein Sohn, Mike, verunglückte auf einer Probefahrt auf dem Beifahrersitz tödlich. Der Tragödie um den Tod von Mike nicht genug, musste Schaffner genau zu der Zeit eine grosse Menge Fahrzeuge abliefern. Die Elise hatte sich ja verkauft wir frische Semmeln.
Weibel fängt kurz darauf im Jahr 2000 probeweise bei Schaffner zu arbeiten an. Die Chemie zwischen den beiden stimmt von Anfang an. Weibel hat bei Schaffner Racing eine erfüllende Arbeit gefunden und Schaffner einen loyalen Mitarbeiter. Zehn Jahre später übernimmt Weibel die Firma von Schaffner und macht daraus eine GmbH.
In den Jahren 2000 bis 2009 fuhr Bruno Weibel mit seiner Elise MK1 und später mit einer Elise 111R bei den Schweizer Lotus Clubmeisterschaften LEST und British Sportscar Cup mit, die er mehrheitlich dominierte und deshalb nach einer neuen Herausforderung im Motorsport suchte. Er fand sie im Cockpit der Gebrüder Florian und Ralph Stoll, mit denen er 2006 die Langstrecken-Meisterschaft Uniroyal Funcup gewann. 2007 wurde er - wieder mit einer Elise - Vize-Schweizermeister bei den Tourenwagen. Im Jahr 2015 steigt er, nach einigen Jahren Pause, wieder ins Cockpit, diesmal in einen historischen Rennwagen (Lotus 20) und gewinnt auf Anhieb den Europameister-Titel der FIA Formula Junior. Dies mit einem deutlich schwächer motorisierten Rennwagen wie seine Konkurrenz. Dafür mit einem geschichtsträchtigen: 1961 wurde die Schweizer Rennfahrerlegende Jo Siffert mit genau diesem Auto ebenfalls auf Anhieb Europameister. 2016 wird er Vize-Europameister und 2017 holt er sich abermals den Europameister-Titel. 2018 wechselt er in die Königsklasse der Formel Junior, die Klasse E1, da wo die richtig harten Brocken fahren. Trotzdem gewinnt er auch diese Klasse auf Anhieb. Den Europameistertitel muss er 2018 jedoch seinem Kunden und Freund Colin Nursey abtreten, tut dies aber mit grosser Freude, denn Nursey's Motor & Getriebe wurden ebenfalls von Weibel aufgebaut, somit kamen im Jahr 2018 zwei der weltweit besten Formel Junior Rennwagen aus dem Hause Schaffner Racing. 2019 schafft Weibel das Triple, zum dritten Mal wird er Europameister der Formel Junior und holte in allen fünf Jahren, in denen er Formel Junior fuhr, den Klassensieg.
Derzeit fährt Bruno Weibel keine Meisterschaft. Ab und zu setzt er sich ins Cockpit eines Elan 26R, der einem Kunden gehört und fährt gemeinsam mit ihm Langstreckenrennen, wo ein Boxenstopp und Fahrerwechsel vorgeschrieben sind.
Fährt selbst: Lotus Elise MK1, SR2 (1999), Lotus Elan Sprint (1971), Lotus 2Eleven (2007), Kawasaki Z650