Augen auf beim Lotus Occasionskauf

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18.05.2021
aktualisiert 12.03.2024

Vor sechs Jahren wurde uns ein Unfallwagen angeliefert, das Auto - äusserlich nicht stark beschädigt - hatte Totalschaden, weil das Chassis beschädigt war. Reparaturen am Chassis sind gemäss Lotus nicht erlaubt, das Fahrgestell hätte ausgetauscht werden müssen, was die Versicherung nicht wollte und dem Kunden den Zeitwert des Autos auszahlte. Kurze Zeit später kam das Wrack in die sogenannte Restwertbörse der Versicherung, obwohl wir drauf hingewiesen hatten, dass das Auto ein Unfallwagen ist und nicht repariert werden darf.

Tatsächlich tauchte der Exige einige Monate später auf einer Schweizer Occassionsplattform wieder auf. Natürlich, wie erwartet, ohne jeglichen Vermerk, dass es sich dabei um einen Unfallwagen handelt. Doch weder die Onlineplattform, noch das ASTRA (Bundesamt für Strassen) interessierte das. Nur der Autohändler, der den Wagen ausgeschrieben hatte, interessierte sich für unsere Kontaktaufnahme und zwar im Rahmen dessen, dass er seinen Anwalt auf uns ansetzen werde, falls wir weiter behaupten würden, dass es sich bei diesem Auto um einen Unfallwagen handle. In Anbetracht dessen, dass wir weder auf der Suche nach zusätzlicher Arbeit, noch nach Streit waren, haben wir die Sache nicht weiter verfolgt, uns jedoch alle Details notiert. Im Wissen, dass das Auto vermutlich eines Tages bei einem Lotus Händler auftauchen wird. Was es einige Zeit später auch tat. Bei uns. Danach gind die Story dann doch noch an einen Anwalt...

Nur wenige Tage nach dem geschilderten Vorfall hatten wir eine 2er Elise da. Ein Neukunde, mit Termin infolge "komischer Geräusche". Es stellte sich heraus, dass das Auto einen Frontschaden gehabt haben muss. Daraufhin wurde ein falsche Frontcarosserie montiert, die Crashbox geflickt und Teile davon entfernt, somit konnten die Radhäuser nicht mehr daran befestigt werden "flatterten" lose im Radhaus. Weiter lösten beide vorderen Bremszangen nicht, sodass die Bremsen regelmässig überhitzten, womit die Bremsanlage stetig überlastet und somit zum Sicherheitsrisiko wurde. Auch hier hat der neue Besitzer aufgrund unsachgemässer Reparaturen Pech gehabt.

Im Herbst 2023 dann abermals einen Totalschaden bei uns im Haus: ein blauer Exige Sport 380. Von aussen kaum sichtbar war das Chassis auf der Beifahrerseite jedoch stark beschädigt. Eine Reparatur (zwingend: Austausch des Chassis) hätte sich nicht gelohnt. Somit kam auch dieser Wagen in die Restwertbörse einer Versicherung, wo es ein Käufer für einen Wucherpreis ersteigerte. Wie lange dauert es wohl diesmal, bis das Auto wieder auf dem Schweizer Occasions-Markt auftaucht?

Deshalb raten wir nachdrücklich: Augen auf beim Lotus Occasionskauf! Bevor Du einen gebrauchten Lotus kaufst, schau genau hin, beziehungsweise lass das von einem Lotus Vertragshändler machen. Wir bieten einen solchen kurzen Check für pauschal 350 Franken an. Lohnt sich doch, in Anbetracht dessen, dass man mehrere zehntausend Franken in die Hand nehmen muss, um ein Auto zu kaufen. Und wenn es dann ein Schrottwagen ist, dann kann man ihn nicht einfach wieder verkaufen, sonst macht man sich ja selber strafbar...

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